Heribert Prantl via SZ App
Dieses Europa hat so viele Mütter und Väter, so viele Dichter und Denker, die es geprägt haben: Perikles und Paulus, Calderon und Caravaggio, Erasmus und Luther; Franz von Assisi, Theresa von Avila und Hildegard von Bingen; Mozart und Marx; Dante, Dostojewski und Simone de Beauvoir; Leonardo da Vinci, Richard Löwenherz und Hannah Arendt. Der europäische Staat, so er noch entsteht, kommt also nicht aus dem Nichts, er kommt aus der Fülle; er ist, er wäre der Höhepunkt der europäischen Geschichte. „Machten wir eine Bilanz unseres geistigen Besitzes auf, so würde sich herausstellen, dass das meiste davon nicht unserem jeweiligen Vaterland, sondern dem gemeinsamen europäischen Fundus entstammt. Vier Fünftel unserer inneren Habe sind europäisches Gemeingut“ – so hat das der spanische Philosoph José Ortega y Gasset beschrieben. Das Europaparlament arbeitet auf diesem Fundament.